Wie erziehe ich meinen Hund zur Stubenreinheit?

Die Stubenreinheit ist eine der wichtigsten Dinge, die man einem Hund beibringen sollte. Ein stubenreiner Hund ist angenehmer zu halten und vermeidet viele ärgerliche Situationen, wenn der Hund in der Wohnung sein Geschäft verrichtet.

In diesem ausführlichen Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihren Hund Schritt für Schritt zur Stubenreinheit erziehen. Wir gehen auf die Gründe für das Urinieren und Koten in der Wohnung ein, erklären die richtigen Erziehungsmethoden ohne Bestrafung und geben viele praktische Tipps für die Stubenerziehung – von der Eingewöhnung des Welpen bis zum erwachsenen Hund.

Gründe für das Urinieren/Koten in der Wohnung

Bevor Sie mit der Stubenreinheit beginnen, sollten Sie zunächst herausfinden, warum Ihr Hund eigentlich in der Wohnung uriniert oder kotet. Häufige Gründe sind:

  • Der Hund ist noch ein Welpe und kann seinen Harndrang bzw. Stuhldrang noch nicht kontrollieren
  • Der Hund ist nicht stubenrein erzogen worden
  • Der Hund kennzeichnet sein Revier in der Wohnung
  • Der Hund ist gestresst oder ängstlich und markiert deswegen
  • Der Hund hat eine Infektion der Harnwege oder Darmkrankheit
  • Bei älteren Hunden kann es auch an Inkontinenz liegen

Wenn gesundheitliche Ursachen ausgeschlossen sind, liegt es meist an fehlender Erziehung. Mit viel Geduld und konsequenter Abrichtung können Sie Ihrem Hund auch noch im Erwachsenenalter die Stubenreinheit antrainieren.

Die richtige Erziehungsmethode zur Stubenreinheit

Viele Halter denken, dass der Hund stubenrein wird, wenn sie ihn nach dem Urinieren oder Koten in der Wohnung bestrafen. Dies ist allerdings der völlig falsche Weg. Der Hund verbindet die Strafe nicht mit dem Ort des Geschäfts, sondern mit der Anwesenheit des Halters beim Geschäft. Das Ergebnis ist ein verängstigter Hund, der nur noch heimlich in der Wohnung sein Geschäft verrichtet.

Die effektivste Methode ist es, Belohnung und Lob einzusetzen. Wenn Ihr Hund draußen auf der Gassirunde sein Geschäft verrichtet, belohnen Sie ihn direkt mit Futter, Spiel und Streicheleinheiten. So lernt er, dass das draußensein erwünscht ist. Bestrafen Sie den Hund niemals für Unfälle in der Wohnung – er kann nichts dafür und ein nachträgliches Bestrafen hat keinen Sinn.

Praktische Tipps für die Stubenreinheit

Hier einige wichtige Tipps, die Ihnen die Stubenerziehung erleichtern:

Eingewöhnung des Welpen

  • Legen Sie vom ersten Tag an regelmäßige Gassigänge ein (anfangs alle 2 Stunden)
  • Nehmen Sie den Welpen immer nach dem Spielen, Fressen und Schlafen raus
  • Verbringen Sie möglichst viel Zeit mit dem Welpen draußen
  • Verwenden Sie eine Transportbox, wenn der Welpe unbeaufsichtigt ist

Allgemeine Tipps

  • Halten Sie den Hund an einem geregelten Tagesablauf
  • Gehen Sie strikt nach dem Fressen, Schlafen, Spielen und langen Alleinbleiben Gassi
  • Loben und belohnen Sie bei korrektem Geschäft draußen
  • Reagieren Sie niemals mit Strafe auf Unfälle drinnen
  • Entfernen Sie Flecken und Geruch mit speziellen Reinigern

Bei Malheur in der Wohnung

  • Unterbrechen Sie den Hund lautstark, aber bestrafen Sie nicht
  • Tragen Sie den Hund nach draußen und warten Sie, bis er sein Geschäft verrichtet hat
  • Danach loben und Leckerli geben
  • Flecken sofort reinigen und Geruch entfernen

Ältere Hunde und Inkontinenz

  • Lassen Sie den Hund von Tierarzt untersuchen
  • Legen Sie Gassigänge so, dass sie der Harnblasenkapazität entsprechen
  • Verwenden Sie Inkontinenzeinlagen oder Hundeeinstreu
  • Bieten Sie eine geeignete Schale als Toilette an
  • Vermeiden Sie große Trinkmengen vor dem Schlafengehen

Mit der richtigen Strategie und konsequenter Erziehung können Sie jeden Hund stubenrein bekommen. Es erfordert viel Geduld und Beharrlichkeit, der Lohn ist ein sauberer Hund, mit dem das Zusammenleben sehr viel angenehmer wird.

Stubenreinheit bei Welpen

Die Welpenzeit ist die wichtigste Phase bei der Stubenreinheit. In den ersten Lebenswochen lernen die jungen Hunde spielerisch die Grundregeln der Sauberkeit. Deswegen sollten Sie von Anfang an klar vermitteln, dass das Geschäft draußen verrichtet wird.

Gründe warum Welpen in der Wohnung urinieren oder koten:

  • Sie haben noch keine ausgeprägte Blasen- und Darmskontrolle
  • Sie wissen nicht, dass draußen das Geschäft gemacht wird
  • Sie können den Harndrang nicht lange genug zurückhalten

Deswegen müssen Sie dem Welpen möglichst viele Gelegenheiten geben, Gassi zu gehen und das richtige Verhalten bestätigen.

So gelingt die Stubenreinheit bei Welpen:

  1. Legen Sie von Anfang an regelmäßige Gassirunden ein, beim kleinen Hund anfangs alle 2 Stunden.
  2. Gehen Sie mit dem Welpen raus:
  • Nach jedem Spielen
  • Direkt nach dem Fressen
  • Nach dem Schlafen
  • Nach längerem Alleinsein
  1. Verbringen Sie möglichst viel Zeit mit dem Welpen im Freien, sodass er sich dort beim Spielen auch löst.
  2. Verwenden Sie anfangs gerne eine Transportbox, wenn der Welpe mal kurzzeitig ohne Aufsicht in der Wohnung ist.
  3. Loben und belohnen Sie den Welpen überschwänglich mit Leckerli und Streicheleinheiten, sobald er draußen sein Geschäft verrichtet. Das ist sehr wichtig, damit er das richtige Verhalten lernt.
  4. Bei einem Malheur drinnen niemals schimpfen. Die Strafe verknüpft der Hund nicht mit dem Ort, sondern mit Ihnen. Unterbrechen Sie den Welpen aber lautstark, wenn Sie ihn beim Pinkeln erwischen und bringen Sie ihn sofort nach draußen.
  5. Seien Sie sehr konsequent mit Gassigängen und permanenter Aufsicht in der Wohnung, dann wird der Welpe schnell stubenrein.

Mit etwas Zeit und Geduld werden Sie feststellen, dass die meisten Welpen bereits mit 12 – 16 Wochen stubenrein sind.

Stubenreinheit bei erwachsenen Hunden

Auch erwachsene Hunde, die bisher keine Stubenreinheit gelernt haben, können problemlos umerzogen werden.

Gründe für mangelnde Sauberkeit:

  • Der Hund ist als Welpe nicht stubenrein erzogen worden
  • Er hat sich angewöhnt in der Wohnung zu urinieren oder koten
  • Es liegt ein körperliches Problem wie Inkontinenz oder Durchfall vor
  • Er fühlt sich gestresst und markiert deswegen in der Wohnung
  • Er hat zu seltene Gassigänge

Folgende Schritte helfen bei der Umerziehung:

  1. Klären Sie zunächst ab, ob eine Inkontinenz oder Erkrankung die Ursache ist. Ansonsten wird Training wenig helfen.
  2. Legen Sie strikte, regelmäßige Gassigänge fest, bei erwachsenen Hunden 5-6x am Tag. Gehen Sie immer nach dem Fressen, Trinken, Spielen und längerem Alleinsein raus.
  3. Reduzieren Sie die Fläche in der Wohnung, in der er Zugang hat. Verwenden Sie Babytore oder einen geschlossenen Bereich ohne Teppiche.
  4. Verbringen Sie mehr aktive Zeit mit Gassigehen. Der Hund muss jede Chance zum Urinieren draußen bekommen.
  5. Trainieren Sie ein Stichwort wie „Gassi“ oder „Pipi“, das der Hund beim Spaziergang mit dem Geschäft verknüpft.
  6. Loben und Leckerlis gibt es immer, wenn der Hund draußen sein Geschäft verrichtet. Reagieren Sie weiterhin nicht mit Strafe bei Unfällen in der Wohnung.
  7. Entfernen Sie übrig gebliebene Geruchspuren in der Wohnung gründlich, da der Hund sonst immer wieder dorthin uriniert.

Mit vielen Gassigängen, Geduld und Konsequenz werden die meisten erwachsenen Hunde in einigen Wochen stubenrein.

Hundetrainer zur Stubenreinheit konsultieren

Sollten alle Ihre Bemühungen bei der Stubenerziehung ohne Erfolg bleiben, kann die Unterstützung eines Hundetrainers sehr hilfreich sein.

Der Trainer beobachtet Ihren Hund und das typische Verhalten in den problematischen Alltagssituationen. Daraus erarbeitet er dann einen auf Sie und den Hund abgestimmten Trainingsplan.

Bei Hartnäckigen Stubenreinheitsproblemen gibt es auch die Möglichkeit einer Verhaltenstherapie beim Tierarzt.

Fazit

Die Stubenreinheit gehört zu den wichtigsten Dingen in der Hundeerziehung. Sie sorgt für ein entspanntes Miteinander und vermeidet viele unangenehme Überraschungen in der Wohnung.

Mit der richtigen Strategie, viel Lob und der konsequenten Umsetzung lassen sich sowohl Welpen als auch erwachsene Hunde problemlos stubenrein bekommen. Es erfordert viel Geduld und Zeit des Halters, aber der Erfolg stellt sich in der Regel nach einigen Wochen ein.

So fällt das Zusammenleben mit Ihrem Vierbeiner sehr viel harmonischer aus und Sie ersparen sich viel Ärger und zusätzliche Reinigungsarbeit.

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