Das Beibringen der Sitz-Kommandos ist eine der grundlegendsten Übungen bei der Hundeerziehung. Ein Hund, der zuverlässig auf das Sitz-Kommando reagiert, ist in den meisten Alltagssituationen einfacher zu kontrollieren und zu lenken.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihrem Hund das Sitzen in einfachen Schritten beibringen. Wir erklären die wichtigsten Trainingsmethoden mit positiver Verstärkung und geben hilfreiche Tipps für typische Herausforderungen.
Vorbereitung und Grundlagen
Bevor Sie mit dem Sitz-Training beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Hund grundlegende Kommandos wie “Sitz” oder “Platz” kennt und auf seinen Namen hört. Verwenden Sie immer Leckerlies oder ein Lieblingsspielzeug als Belohnung und trainieren Sie in angenehmer, stressfreier Atmosphäre ohne Ablenkungen.
Besonders wichtig: Bleiben Sie geduldig! Bringen Sie Ihrem Hund bei, dass das Befolgen von Kommandos spaßig ist und sich lohnt. Forcen Sie ihn nie mit Gewalt in Positionen und bestrafen Sie niemals für Ungehorsam – das würde ihn nur verunsichern.
Die richtige Körperhaltung beim Hund trainieren
Zunächst lehren Sie Ihren Hund die korrekte Sitzposition:
Gewicht auf den Hinterbeinen, Vorderbeine gerade
- Lassen Sie Ihren Hund vor sich stehen, Leckerli/Spielzeug in der Hand
- Führen Sie es vorsichtig über seinen Kopf nach hinten
- Sobald der Po sich hebt, gerades Loben und Belohnung geben
- Üben Sie dies, bis Ihr Hund die Positionierung versteht
Gerader Rücken, keine seitliche Neigung
- Belohnen Sie nur, wenn Ihr Hund wirklich kerzengerade sitzt
- Eventuell sanft in Position rücken, nicht drücken
- Zeigen Sie selbst vor, wie eine kerzengerade Sitzhaltung beim Menschen aussieht
Loben und motivieren ist wichtig!
- Freuen Sie sich überschwänglich über jeden Erfolg, den Ihr Hund erzielt
- Streicheln, Leckerlis, Spielen als Belohnung einsetzen
- So versteht er, dass er auf dem richtigen Weg ist
Wenn Ihr Hund die kerzengerade Grundhaltung verinnerlicht hat, kann das eigentliche Sitz-Training beginnen.
Sitz-Training in 3 Schritten
Das Sitz-Training gliedert sich in folgende 3 Hauptschritte:
1. Hund zum Stehenbleiben bringen
- Platzieren Sie Ihren Hund vor sich mit etwas Abstand
- Leckerli in die Hand und Hund anschauen
- Deutlich “Steh” oder “Bleib” sagen, gleichzeitig Hand mit Leckerli heben
- Loben/belohnen, wenn Hund stehen bleibt
Tipp: Leine kann helfen, Rückwärtslaufen zu unterbinden
2. Hand mit Leckerli zum Köder über den Kopf führen
- Hund schaut Ihnen in die Augen
- Langsam Leckerli-Hand nach hinten über den Kopf des Hundes führen
- Sobald der Po abgesenkt wird: Loben und Leckerli geben
Tipp: Blickkontakt halten, sonst folgt der Hund nur der Leckerli-Hand
3. Hörbares Sitz-Kommando einführen
- Steh-Übung wie gehabt durchführen
- Beim Ködern mit “Sitz” kommentieren
- Nach wenigen Wiederholungen reicht das Wort ohne Köder
- Jedes Mal Leckerli/Lob, wenn der Po den Boden berührt
Innerhalb weniger Trainingseinheiten sollte Ihr Hund jetzt auf Ihr Sitz-Kommando zuverlässig reagieren.
Typische Herausforderungen & Lösungen
Selbst wenn der grundlegende Ablauf sitzt (haha), gibt es oft Situationen, die Hund und Halter vor große Herausforderungen stellen. Hier die besten Lösungen:
Hund folgt der Hand, senkt den Po aber nicht
- Verstärken Sie die Gewichtsverlagerung, indem Sie die Hand sehr weit nach hinten oder seitlich führen
- Eventuell Hund durch leichtes Drücken/Schieben in die Senkbewegung bringen
Hund senkt den Po, kommt aber sofort wieder hoch
- Geduld – Ruhe bewahren und Vorgang öfter wiederholen
- Erst Leckerli geben, wenn der Po für 2-3 Sekunden am Boden bleibt
- Hilft oft: Extra-leckeres Hochwertfutter verwenden
Hund geht in die Sitz-Position, aber sehr langsam/widerwillig
- Positiv motivieren – jede kleine Annäherung an die Sitzposition belohnen
- Spiel und Streicheln auch als Belohnung einsetzen, nicht nur Futter
- Training immer kurz und spielerisch halten, nicht überfordern
Wichtige Tipps für effektiveres Training
Damit das Sitz-Training erfolgreich verläuft, sind diese Tipps Gold wert:
Kurze, häufige Trainingseinheiten
- Mehrmals täglich nur 1-2 Minuten üben
- Hund bleibt konzentriert, Erlernen geht schneller
Abwechslungsreiche Belohnungen
- Mal Futter, mal Spielzeug, mal wildes Loben und Streicheln
- So bleibt die Motivation langfristig erhalten
Perfektes Timing bei der Belohnung
- Immer exakt im richtigen Moment loben oder belohnen
- Auch bei kleinsten Trainingserfolgen oder Annäherungen
Ruhe bewahren
- Nie den Hund bestrafen oder unter Druck setzen
- Rückschritte sind normal – beharrlich bleiben
Wenn Sie diese Ratschläge beim Sitz-Training konsequent befolgen, wird Ihr Hund den Befehl garantiert schnell und zuverlässig beherrschen.
Häufige Fehler vermeiden
Auch erfahrene Hundehalter machen beim Training oft typische Fehler. Die folgenden sollten Sie dringend vermeiden:
- Ungeduld und schlechte Laune beim Training
- Zu wenig loben und motivieren
- Zu lange oder zu häufige Trainingseinheiten
- falsches Timing bei der Belohnungsgabe
- Bestrafungen oder Leinenrucke bei Ungehorsam
- Aufgeben nach Temporaryen Rückschritten
Bleiben Sie stets freundlich und lobend. Strafen führen nie zum Erfolg. Ihr Hund möchte Sie glücklich machen, also geben Sie ihm beim Training diese Chance!
Fazit
Das Sitz-Training erfordert am Anfang etwas Geduld, ist aber eine sehr lohnende Investition. Ein Hund, der zuverlässig auf Sitz reagiert, ist in Alltagssituationen viel besser kontrollierbar und insgesamt deutlich einfacher zu halten.
Die Methode mit der Leckerli-Hand als Köder hat sich bei sehr vielen Hunden bewährt. Halten Sie die Trainingseinheiten kurz, loben Sie fleißig und setzen Sie keine Bestrafungen ein.
Wenn Sie die Tipps in diesem Artikel befolgen, wird Ihr Vierbeiner garantiert schon nach wenigen Tagen brav auf Ihr Sitz-Kommando hören – und Sie können viele brenzlige Situationen entschärfen, bevor sie überhaupt entstehen.
Viel Spaß & Erfolg beim Sitz-Training!