Können Hunde Trauben Essen?

Können Hunde Trauben essen?

Diese Frage beschäftigt viele Hundebesitzer. Trauben sind süße, saftige Früchte, die für Menschen ein Genuss sind. Aber sind sie auch für Hunde geeignet und unbedenklich? In diesem Artikel soll diese Frage ausführlich beantwortet werden.

Zunächst werden grundsätzliche Informationen zu Trauben und ihren Inhaltsstoffen gegeben. Danach folgt eine detaillierte Betrachtung der Risiken und Vorteile von Trauben für Hunde. Es wird erläutert, unter welchen Umständen und in welchen Mengen Trauben für Hunde geeignet sind. Auch mögliche gesundheitliche Folgen von zu vielen Trauben werden thematisiert.

Am Ende dieses Artikels sollte jeder Hundebesitzer gut einschätzen können, ob er seinem Vierbeiner ab und zu Trauben als Leckerli geben kann oder lieber komplett darauf verzichten sollte.

Bestandteile und Nährwerte von Trauben

Trauben zählen botanisch gesehen zu den Beerenfrüchten. Es gibt sie in zahlreichen Sorten und Farbvarianten wie blau, rot, grün oder rosé. Die bekanntesten Tafeltrauben sind dabei die kernlosen Sorten wie beispielsweise die beliebten Rosinen.

Die Früchte bestehen zu circa 80 Prozent aus Wasser. Daneben liefern sie verschiedene Nährstoffe wie etwa:

  • Zucker in Form von Glukose und Fruchtzucker
  • Organische Säuren wie Äpfel-, Wein- oder Citronensäure
  • Ballaststoffe
  • Mineralien und Spurenelemente wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen
  • Vitamine vor allem Vitamin A, C und B-Vitamine

Des Weiteren enthalten viele Traubensorten sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane oder Flavonoide, die antioxidative Eigenschaften haben und als gesundheitsfördernd gelten.

Trauben können also durchaus eine bereichernde Ergänzung für die Ernährung von Hunden darstellen und ihnen Vitamine, Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe liefern. Dennoch bergen sie in größeren Mengen auch gewisse Risiken für die Gesundheit der Vierbeiner, auf die im nächsten Abschnitt näher eingegangen wird.

Risiken von Trauben für Hunde

Hoher Fruchtzuckergehalt

Der größte Risikofaktor von Trauben besteht in ihrem hohen Gehalt an Fruchtzucker (Fruktose). Dieser Einfachzucker kann bei übermäßigem Verzehr Durchfall, Erbrechen oder andere Verdauungsbeschwerden verursachen.

Auch die Bauchspeicheldrüse des Hundes kann durch stark erhöhte Zuckerzufuhr geschädigt werden, was auf Dauer zu einer Unterfunktion des Organs führen kann. Die Bauchspeicheldrüse ist jedoch zentral an der Verdauung und Regulation des Blutzuckerspiegels beteiligt.

Besonders gefährdet für Probleme durch Fruktose-reiches Futter sind folgende Hunde:

  • Welpen, Junghunde und ältere Tiere
  • Hunde mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Bauchspeicheldrüsen-Insuffizienz
  • Kleine Hunderassen sowie schwer übergewichtige Vierbeiner

Risiko eines Nierenversagens

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Trauben bei Hunden in sehr hohen Mengen zum plötzlichen Nierenversagen führen können. Dabei bilden sich winzige Ablagerungen in den Nierkanälchen, die den Abfluss von Urin blockieren und die Niere schädigen können.

Dieser Prozess wird als akutes Nierenversagen bezeichnet und kann meist nur durch eine zeitnahe Behandlung beim Tierarzt korrigiert werden. Bleibt diese aus, verstirbt der Hund innerhalb weniger Tage. Zum Glück tritt ein solch schwerer Krankheitsverlauf nur nach sehr hohem Traubenkonsum auf. Dennoch sollte dies als deutliche Warnung nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Gefahr von Magendrehungen

Schnell gefressene Mengen an Trauben können bei manchen Hunde-Dispositionen auch Magendrehungen triggern. Dies ist besonders bei großen Hunderassen oder Tieren mit Brustkorbschwäche relevant. Da bei vielen Hunden eine Magendrehung unbehandelt sogar zum Tode führen kann, sollte der Traubenverzehr nicht unbegrenzt sein.

Positive Effekte von Trauben für Hunde

Doch nicht alles an Trauben ist schlecht für den Hund. In Maßen genossen, haben sie auch nutzbringende Eigenschaften für die Vierbeiner.

Stärken des Immunsystems

Trauben enthalten Vitamin C und sekundäre Pflanzenstoffe. Beide Komponenten sind ideale Booster für das Immunsystem der Hunde, das damit Infekten und anderen Erkrankungen besser trotzen kann.

Potenter Energielieferant

Gerade bei sportlichen Hunden, Rettungshunden oder Jagdhunden kann die gelegentliche Fütterung mit Trauben sinnvoll sein. Sie liefern dem Tier schnell Resorptionsenergie durch ihren Fruchtzucker. Das ermöglicht längere oder kraftvollere Einsätze beim Jagen, Apportieren oder auf anstrengenden Touren mit dem Herrchen.

Stärkung von Nerven und Gehirn

Mittlerweile weiß man, dass die sekundären Polyphenole aus Trauben und anderen Beerenfrüchten neuroprotektive Wirkmechanismen besitzen. Das heißt, sie stärken sowohl die Nerven als auch Organe wie das Gehirn und schützen so vor Degeneration oder Entzündungen.

Dieser Effekt kann auch Hunden zugutekommen, gerade im höheren Lebensalter. Es erhält ihre geistige Fitness und die Kommunikation über die Nervenbahnen.

Blutzucker- und Cholesterinsenkung

Studien mit Ratten konnten zeigen, dass Traubenextrakte eine positive Wirkung auf den Blutzucker- und Blutfettspiegel haben können. Ob dies auch für Hunde so zutrifft, ist noch nicht final geklärt. Es gibt jedoch Hinweise, dass Trauben bei bestehenden Verdauungserkrankungen wie Diabetes mellitus auch den Zuckerspiegel des Hundes etwas stabilisieren könnten. Gleiches gilt für erhöhte Blutfettwerte wie Cholesterin.

Fazit: Trauben für Hunde in Maßen erlaubt

Zusammengefasst überwiegen bei gelegentlichem Genuss in kleinen Mengen die positiven Effekte von Trauben gegenüber den Risiken. Gerade ihr Energiegehalt und die Inhaltsstoffe Vitamin C, Flavonoide oder Ballaststoffe können die Gesundheit des Hundes unterstützen.

Allerdings sollten Trauben nie in großen Mengen oder regelmäßig verfüttert werden. Ein gelegentliches Leckerli mit ein oder zwei entsteinten Trauben ist für die meisten Hunde aber völlig unbedenklich.

Grundsätzlich sollten Hundehalter aber ein paar Sicherheitsaspekte beachten:

  • Entfernen der Kerne und eventueller Stiele vor der Fütterung
  • Maximal 1-2 Trauben pro 10 kg Körpergewicht pro Tag
  • Keine Fütterung bei bestehenden Magen-Darm-Problemen
  • Trauben nicht als Hauptnahrung nutzen oder mit der sonstigen Ration mischen
  • Beobachten der Stuhlkonsistenz und anderer Auffälligkeiten nach Gabe der Trauben

Bei der Beachtung dieser Regeln steht dem ab und an verfütterten Trauben-Leckerli für die meisten Hunde nichts im Wege. Sie können dann ohne Bedenken diese vitaminreichen Früchte genießen.

Sollten nach der Traubengabe allerdings Symptome wie Durchfall, Erbrechen oder starker Durst aufkommen, muss veterinärmedizinischer Rat eingeholt werden. Auch bei bestimmten Vorerkrankungen ist von Trauben für Hunde grundsätzlich abzuraten.

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