Sternfrüchte sind eine etwas ungewöhnliche Frucht, die erst in den letzten Jahren auch in Deutschland bekannter geworden ist. Sie sind reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien. Aber sind Sternfrüchte auch für Hunde geeignet und unbedenklich? Diese Frage beschäftigt viele Hundebesitzer, wenn es um eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung für den vierbeinigen Freund geht.
Im folgenden Artikel soll untersucht werden, was genau Sternfrüchte sind, welche Inhaltsstoffe sie enthalten und ob ein Verzehr für Hunde empfehlenswert und ungefährlich ist oder nicht. Dazu werden zunächst die Eigenschaften der Früchte selbst betrachtet. Im Anschluss werden die Bedürfnisse und die Verdauungsphysiologie von Hunden näher beleuchtet. Auf Basis dieser Informationen erfolgt dann eine Bewertung, inwiefern Sternfrüchte in die Hundeernährung integriert werden können.
Was sind Sternfrüchte?
Botanisch gesehen handelt es sich bei Sternfrüchten um die Früchte des Sternanisbaums (Illicium verum), der vor allem in China und anderen Teilen Asiens beheimatet ist. Die Sträucher können eine Höhe von bis zu 7 Metern erreichen und sind immergrün.
Die Früchte haben eine starke sternförmige Prägung mit meist 5 bis 10 markant hervortretenden Rippen. Frisch haben die Früchte zunächst eine grüne Farbe, die beim Reifen dann in ein bräunliches Rot übergeht. Sternanis ist nicht zu verwechseln mit Anis. Die Sternfrucht ist deutlich größer mit einem Durchmesser zwischen 5 bis 8 cm. Geschmacklich ist sie intensiv süßlich mit einem leicht bitterem Beigeschmack.
Die Inhaltsstoffe der Sternfrüchte
Was macht nun eigentlich den Reiz und den gesundheitlichen Wert der Sternfrüchte aus? Das Geheimnis liegt in ihrer Inhaltsstoffzusammensetzung:
- Vitamine: Sternfrüchte punkten mit einem extrem hohen Gehalt an Vitamin C und Vitamin A. Weiterhin sind die Vitamine B1, B2, B3 und Vitamin E enthalten.
- Mineralstoffe und Spurenelemente: Vor allem Kalium, Magnesium, Eisen, Kalzium, Zink und Phosphor gehören zur Ausstattung.
- Antioxidantien: Sehr hohe Mengen an den antioxidativ wirkenden OPC (Oligomere Proanthocyanidine) sind enthalten. Dies sind Stoffe, die Zellschäden vorbeugen können.
- Ätherisches Öl mit Aromastoffen wie Limonen, Sabinen und Myrcen. Sie sorgen für den unverwechselbaren Geschmack.
Sternfrüchte können aufgrund dieser Zusammensetzung eine extrem gesundheitsfördernde Wirkung beim Menschen entfalten. Da stellt sich nun die Frage, inwiefern Hunde ebenfalls von den Inhaltsstoffen profitieren können oder die Früchte für sie auch problematisch sein könnten.
Die Verdauungsphysiologie von Hunden
Bevor man Sternfrüchte verfüttern möchte, ist es sinnvoll, einen genaueren Blick auf die Verdauung von Hunden zu werfen. Es gibt einige wichtige Besonderheiten zu beachten:
- Kurzer Darm: Hunde verfügen über einen deutlich kürzeren Darm als beispielsweise Menschen. Die Darmflora und die Darmwand können schwerer mit ungewohnten Nahrungsmitteln umgehen.
- Sensibler Magen: Sehr fettreiches oder faserreiches Essen vertragen viele Hunde nicht gut. Es drohen Verdauungsprobleme wie Durchfall. Auch die Aufnahme von Zucker ist nur eingeschränkt möglich.
- Säureproduktion: Im Vergleich zu Menschen oder auch Wölfen produzieren Hunde deutlich mehr Magensäure. Diese helfen zwar beim Verdauen von Fleisch, machen den Magen aber auch empfindlicher gegen viele andere Lebensmittel.
- Nieren: Die Durchblutung und Filtrationsleistung der Nieren ist bei Hunden deutlich höher als beim Menschen. Substanzen wie Kalium oder Vitamin D werden schneller aufgenommen, was auch zur Schädigung führen kann, wenn die Dosis zu hoch ist.
Sind Sternfrüchte unbedenklich für Hunde?
Nachdem nun einige Besonderheiten der Hundeernährung beleuchtet wurden, stellt sich erneut die Frage: Kann man Hunden eigentlich bedenkenlos Sternfrüchte verfüttern? Dafür soll nun untersucht werden, ob die Inhaltsstoffe der Sternfrüchte für Hunde problematisch sein können oder nicht.
Problematische Inhaltsstoffe der Sternfrüchte für Hunde
Bei genauerer Analyse zeigt sich, dass zumindest einige Inhaltsstoffe der Sternfrüchte durchaus bedenklich für die Gesundheit von Hunden sein können:
- Zucker: Sternfrüchte haben einen sehr hohen Fruchtzuckergehalt. Dieser Traubenzucker kann von Hunden aber nur eingeschränkt verwertet werden und schlägt vielen Tieren deutlich auf den Magen. Es drohen Durchfall, Blähungen und andere Verdauungsstörungen.
- Fruchtsäuren: Die in Sternfrüchten ebenfalls enthaltenen Fruchtsäuren stellen eine weitere erhebliche Belastung für den Magen von Hunden dar. Sie können Reizungen und Entzündungen auslösen.
- Kalium: Sehr viel Kalium auf einmal aufzunehmen, könnte die Nierenfunktion von Hunden schädigen. Tatsächlich gibt es Berichte, dass bereits der Saft einer halben Sternfrucht ausgereicht haben soll, damit akute Nierenschäden auftraten.
- Vitamin D: Sternfrüchte enthalten auch Vitamin D, wenn auch nur in geringen Mengen. Da dieses Vitamin aber auch schon in kleineren Überdosierungen giftig für Hunde sein kann, sollte man vorsichtig sein. Knochenabbauprozesse und Nierenversagen könnten Folgen einer Überdosierung sein.
- Pestizide: Da Sternfrüchte oft importiert werden, könnten in konventioneller Ware auch Pestizidrückstände enthalten sein, was Hunde abermals zusätzlich belasten würde. Am sichersten wären Bio-Sternfrüchte diesbezüglich.
Sind Sternfrüchte auch für Hunde geeignet?
Es zeigt sich also deutlich, dass einige Inhaltsstoffe der Sternfrüchte durchaus kritisch und für so manchen Hund wohl auch gefährlich sein können. Doch lassen sich daraus allgemeine Aussagen oder Empfehlungen ableiten?
Tatsächlich kommt es sehr auf den einzelnen Hund und auch auf die Menge an. Einige Aspekte sollte man auf jeden Fall beachten:
- Menge: Geben Sie Ihrem Hund niemals einen ganzen Sternfrucht oder auch nur sehr viel Saft auf einmal. Wenige Gramm der Frucht bzw. nur 1-2 Esslöffel von Saft dürften vollkommen ausreichen.
- Beobachten der Reaktion: Jeder Hund reagiert anders. Beobachten Sie also genau, ob Ihr Hund die kleinen Portionen Sternfrucht problemlos verträgt oder ob Durchfall etc. auftritt.
- Keine Vorerkrankungen: Leidet Ihr Hund bereits an Magen-Darm-Problemen oder einer Nierenschwäche, sollten Sie völlig auf eine Gabe von Sternfrüchten verzichten.
- Nur Bio: Da konventionelle Früchte Pestizide enthalten könnten, sollte Bio-Qualität gewählt werden.
- Keine Kerne: Die enthaltenen Kerne der Sternfrüchte können von Hunden oft nicht richtig zermahlen und verdaut werden. Manchmal können sie auch gefährlich sein. Geben Sie also bestenfalls nur das Kerngehäuse.
Fazit
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass gesunde erwachsene Hunde ab und zu durchaus ein paar Gramm Sternfrucht probieren können. Allerdings sollten Menge und Reaktion des Hundes dabei immer genau beobachtet werden.
Bei empfindlichen Tieren, Welpen oder bereits vorgeschädigten Hunden sollte allerdings dringend auf eine Gabe verzichtet und stattdessen ein hochwertiges Alleinfutter gefüttert werden. Letztendlich können nur kleine Probiermengen zeigen, ob der individuelle Hund mit den exotischen Sternfrüchten zurechtkommt oder ob dann doch lieber Finger davon gelassen werden sollten. Die Sicherheit des Tieres sollte immer an oberster Stelle stehen.