Schwarzwurzeln sind eine beliebte Zutat in der deutschen Küche. Sie haben einen erdigen, leicht süßlichen Geschmack und werden oft in Suppen, Eintöpfen und als Beilage verwendet. Aber können Hunde Schwarzwurzeln auch essen? In diesem Artikel schauen wir uns genauer an, was Schwarzwurzeln sind, welche Nährstoffe sie enthalten und ob sie für Hunde geeignet sind.
Nährstoffe in Schwarzwurzeln
Schwarzwurzeln bestehen zu 75-80 % aus Wasser. Außerdem liefern 100 Gramm folgende Nährstoffe:
- Kohlenhydrate: 17 Gramm
- Ballaststoffe: 3 Gramm
- Zucker (hauptsächlich Inulin): 4 Gramm
- Eiweiß: 3 Gramm
- Fett: 0,2 Gramm
Vitamine und Mineralien:
- Vitamin C
- B-Vitamine
- Kalium
- Magnesium
- Calcium
- Eisen
- Zink
Damit punkten Schwarzwurzeln mit einem hohen Gehalt an Ballaststoffen, Vitamin C und B-Vitaminen. Besonders das Inulin in Schwarzwurzeln ist positiv hervorzuheben. Es gehört zu den Präbiotika, die eine gesunde Darmflora fördern.
Warum Inulin so gesund ist
Bei Inulin handelt es sich um eine Art Ballaststoff, der allerdings vom Körper nicht verdaut werden kann. Er gehört zu den sogennanten Präbiotika. Das bedeutet, Inulin dient als Nahrung für die nützlichen Darmbakterien im Darm.
Dadurch fördern Schwarzwurzeln durch ihren Inulin-Gehalt gezielt das Wachstum von Bifidobakterien und Milchsäurebakterien. Diese wiederum stärken die Darmflora, unterdrücken pathogenen Keime und regulieren die Verdauung.
Inulin aus Schwarzwurzeln hat also eine Reihe positiver gesundheitlicher Effekte:
- Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte
- Regulierung des Stuhlgangs/Vorbeugung von Verstopfung
- Senkung des Cholesterinspiegels
- Verbesserte Nährstoffaufnahme
- Blutzuckerspiegel-Kontrolle
- Unterstützung einer gesunden Darmflora und Verdauung
Sind Schwarzwurzeln auch für Hunde geeignet?
Können nun auch Hunde problemlos Schwarzwurzeln essen? Grundsätzlich ja! Schwarzwurzeln sind durchaus für den Speiseplan des Hundes geeignet. Sie sollten aber nur in Maßen und gekocht verfüttert werden.
Schwarzwurzeln bestehen zu einem Großteil aus Wasser und gesunden Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Besonders der hohe Gehalt an dietary Fiber ist auch für die Verdauung des Hundes vorteilhaft. Sie regen die Peristaltik des Darms an und beugen so Verstopfungen vor.
Zudem wirken sich die Inhaltsstoffe positiv auf die Darmgesundheit des Hundes aus. Sie unterstützen eine ausgewogene Darmflora und fördern eine funktionierende Verdauung.
Allerdings sind rohe Schwarzwurzeln für Hunde nicht gut verträglich. Sie können Blähungen, Durchfall und andere Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Deshalb sollte man Schwarzwurzeln immer kochen, dämpfen oder dünsten, bevor man sie an den Hund verfüttert.
So bereiten Sie Schwarzwurzeln für Hunde zu
Bevor Sie Schwarzwurzeln an Ihren Hund verfüttern, müssen Sie die Wurzeln gründlich waschen, schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Dann kochen Sie die Schwarzwurzeln etwa 10 bis 15 Minuten in etwas Wasser oder Brühe. Anschließend pürieren Sie das Gemüse oder schneiden es fein und vermischen es mit dem Hundenass.
Achten Sie darauf, dass keine Gräten oder holzigen Stücke mehr in dem Brei enthalten sind. Diese könnten sich im Hals Ihres Hundes verfangen. Das fertige Schwarzwurzel-Hundefutter sollte eine weiche, cremige Konsistenz haben.
Beginnen Sie immer mit einer kleinen Portion und beobachten Sie, ob Ihr Hund die Schwarzwurzeln gut verträgt. Zeigt er keine Unverträglichkeitsreaktion, können Sie nach und nach die Menge erhöhen.
Maximal 5 bis 10 Prozent der täglichen Ration Ihres Hundes sollten aus Schwarzwurzeln bestehen. Überladen Sie den Darm nicht mit Ballaststoffen, sonst könnte Ihr Hund an Durchfall und Blähungen leiden.
Können Hunde die Blätter und Stängel fressen?
Während die Wurzeln von Schwarzwurzeln für Hunde geeignet sind, sollten Sie auf die grünen Teile der Pflanze verzichten. Sowohl die Stängel als auch die Blätter der Schwarzwurzel können gesundheitsschädliche Substanzen wie Pyrrolizidinalkaloide, also Pflanzengifte, enthalten. Vor allem bei rohem Verzehr besteht Vergiftungsgefahr für Hunde.
Kochen oder Blanchieren zerstört zwar einen Teil dieser Alkaloide, aber die Dosierung bleibt unsicher. Es gibt keine wissenschaftlichen Studien, welche Mengen für Hunde unbedenklich sind. Daher sollten Hundebesitzer den grünen Teil der Schwarzwurzeln nicht an ihre Vierbeiner verfüttern.
Schwarzwurzeln nur gegart verfüttern
Zusammenfassend empfiehlt es sich, ausschließlich die gegarten und weichen Schwarzwurzelwurzeln an Hunde zu verabreichen. Die grünen Teile der Pflanze sollten Sie dagegen nicht verfüttern.
Beachten Sie außerdem immer die Reaktion Ihres individuellen Hundes auf die Schwarzwurzeln. Nicht jeder Vierbeiner verträgt jedes Gemüse gleichermaßen gut. Führen Sie Schwarzwurzeln also langsam ein und beobachten Sie aufmerksam die Verdauung Ihres Hundes.
Treten Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen oder Erbrechen auf, setzen Sie die Fütterung sofort ab. Suchen Sie bei anhaltenden Problemen einen Tierarzt auf, um mögliche Unverträglichkeiten abzuklären.
Fazit
Schwarzwurzeln sind reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien – eine prima Ergänzung für den Speiseplan des Hundes. Allerdings sollten Schwarzwurzeln immer nur gekocht und in Maßen verfüttert werden, damit sie vom Hund auch vertragen werden.
Am besten fügen Sie regelmäßig eine kleine Portion Schwarzwurzel-Püree dem normalen Hundefutter bei. So profitiert Ihr Vierbeiner von den gesunden Inhaltsstoffen und der positive Wirkung auf die Darmflora. Aber überladen Sie den Darm Ihres Hundes nicht mit Ballaststoffen.
Beobachten Sie außerdem genau, ob Ihr Hund die Schwarzwurzeln gut verträgt oder ob Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Bei Unverträglichkeitsreaktionen sollten Sie keinesfalls weiter Schwarzwurzeln verfüttern. Wenn die Probleme andauern, suchen Sie einen Tierarzt auf.
Ich hoffe, dieser Artikel hat Ihnen alle wichtigen Informationen gegeben, ob und wie Sie Ihrem Hund bedenkenlos Schwarzwurzeln verfüttern können. Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Kontraindikationen: Wann sollten Hunde keine Schwarzwurzeln fressen?
Auch wenn Schwarzwurzeln prinzipiell für Hunde geeignet sind, gibt es einige gesundheitliche Zustände, bei denen Sie lieber darauf verzichten sollten:
- Bei akuten Magen-Darm-Entzündungen oder -Erkrankungen können die Ballaststoffe in Schwarzwurzeln die Beschwerden zunächst verschlimmern.
- Hunde mit einer Lebensmittelallergie oder -Unverträglichkeit sollten erst einmal keine neuen Lebensmittel wie Schwarzwurzeln bekommen.
- Bei einer bestehenden Verstopfung können die dickmachenden Ballaststoffe den Darm zusätzlich belasten.
- In der Wachstumsphase von Welpen und Junghunden ist der Verdauungstrakt noch nicht voll entwickelt. Statt Ballaststoffreichem Gemüse eignet sich für sie leicht verdauliches Welpenfutter besser.
- Ältere Hunde ab 7 Jahren vertragen aufgrund nachlassender Verdauungsenzyme ballaststoffreiche Kost oft schlechter.
Sprechen Sie in diesen Fällen zunächst mit Ihrem Tierarzt. Er wird entscheiden, ob Ihr Hund Schwarzwurzeln bekommen sollte oder ob sie in der jeweiligen Situation eher schaden.
Beachten Sie außerdem grundsätzlich bei der Fütterung:
- Verfüttern Sie Schwarzwurzeln immer nur gekocht, gedünstet oder gebraten – niemals roh!
- Starten Sie mit einer sehr kleinen Menge und steigern Sie langsam.
- Überladen Sie den Darm nicht mit Ballaststoffen – 5 bis max. 10 % der Ration sollten ausreichen.
- Achten Sie auf die Stuhlkonsistenz und Reaktionen Ihres Hundes.
Wenn Sie diese Punkte beachten, können Sie Ihrem Hund in den meisten Fällen bedenkenlos ab und zu Schwarzwurzeln verfüttern. Sie liefern wertvolle Nährstoffe und unterstützen die Verdauung. Bei Unverträglichkeiten setzen Sie das Gemüse aber besser wieder ab.
Ich hoffe, die Kontraindikationen haben Ihnen einen guten Überblick gegeben, bei welchen Erkrankungen Sie mit Schwarzwurzeln vorsichtig sein sollten. Bei weiteren Fragen können Sie mich gerne ansprechen.