Können Hunde Rhabarber Essen?

Rhabarber ist eine beliebte Pflanze, die in vielen Gärten in Deutschland zu finden ist. Die knallroten Stängel mit ihrem säuerlichen Geschmack werden gerne für Kuchen, Kompott und Marmelade verwendet.

Aber ist Rhabarber auch für Hunde geeignet? In diesem Artikel untersuchen wir, ob Hunde Rhabarber gefahrlos essen können, welche Risiken bestehen und wie viel sie vertragen.

Ist Rhabarber giftig für Hunde?

Rhabarberblätter enthalten Oxalsäure, die in größeren Mengen giftig für Hunde sein kann. Die Stängel enthalten weniger Oxalsäure und gelten als unbedenklich. Trotzdem sollte man Hunden keinen rohen Rhabarber füttern. Der Verzehr großer Mengen kann Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall verursachen.

Kleine Mengen gekochter Rhabarberstängel sollten in der Regel gut vertragen werden, aber aufmerksames Beobachten ist wichtig. Beim Kochen wird die Oxalsäure teilweise abgebaut.

Symptome einer Rhabarbervergiftung

Zu den Symptomen einer Oxalsäurevergiftung durch Rhabarber gehören:

  • Erbrechen, Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Atemnot
  • Benommenheit, Schwäche
  • Nierenschäden möglich bei schweren Vergiftungen

Sofortiger Tierarztbesuch erforderlich!

Wie viel Rhabarber ist giftig?

Die Giftmenge hängt von Größe und Gewicht des Hundes ab. Da die Giftstoffe in den Blättern konzentriert sind, sind diese deutlich gefährlicher als die Stängel.

Laut ASPCA können bereits 0,5-1 g Rhabarberblätter pro kg Körpergewicht des Hundes eine Vergiftung verursachen. Das entspricht z.B. 9-18 g Blätter für einen 18 kg schweren Hund.

Rhabarberstängel enthalten weniger Oxalsäure. Laut Untersuchungen können Hunde bis zu 50 g Stängel pro 10 kg Körpergewicht ohne Vergiftungserscheinungen vertragen. Bei 90 g pro 10 kg zeigten sich jedoch Vergiftungssymptome.

Können Welpen und ältere Hunde mehr Rhabarber vertragen?

Sowohl bei Welpen als auch bei älteren Hunden mit Nierenerkrankungen ist erhöhte Vorsicht geboten, da diese empfindlicher auf Oxalsäure reagieren können. Insbesondere sollten sie keinen Rhabarber gefüttert bekommen.

Warum ist Rhabarber giftig?

Die Oxalsäure im Rhabarber bindet sich an Calciumionen. Dadurch kommt es zu einer Hypokalzämie, also Calciummangel im Blut. Das kann Muskelkrämpfe, Nierenschäden und Herzrhythmusstörungen verursachen.

Langfristig kann eine hohe Oxalsäureaufnahme auch zu Nierensteinen und Nierenversagen führen, da sich Calciumoxalat in den Nieren ablagert.

Außerdem wirkt Oxalsäure auf die Schleimhäute von Mund, Speiseröhre und Magen reizend, was Erbrechen und Durchfall erklärt.

Rhabarberblätter enthalten besonders viel Oxalsäure, bis zu 5-8%. Stängel enthalten etwa ein Zwanzigstel bis ein Zehntel dieser Menge.

Erste Hilfe bei Rhabarbervergiftung

Wenn eine Rhabarbervergiftung vermutet wird, ist schnelles Handeln wichtig.

  • Hund sofort zum Tierarzt bringen
  • Erbrochenes oder Reste vom Futter sichern für Toxikologische Untersuchung
  • Tierarzt informieren, was und wie viel gefressen wurde
  • Symptome beobachten und ggf. Vitalkfunktionen wie Atmung überwachen

Eine Magenspülung, die Gabe von Aktivkohle oder ein Brechmittel können die Giftaufnahme reduzieren, solange dies innerhalb kurzer Zeit erfolgt.

Der Tierarzt kann Infusionen mit Calcium und Flüssigkeit geben, um den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust auszugleichen. Bei Bedarf wird der Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt überwacht und korrigiert.

Bei schweren Vergiftungen kann eine Dialyse zur Blutreinigung nötig werden. In diesen Fällen ist oft ein Klinikaufenthalt erforderlich.

Rhabarberkompott ist giftig für Hunde?

Rhabarberkompott enthält in der Regel Zucker oder Süßungsmittel wie Aspartam. Diese können für Hunde schädlich sein und nicht verstoffwechselt werden. Zucker begünstigt Karies und fördert Übergewicht. Aspartam kann Krampfanfälle triggern. Auch die Säure im Kompott kann Magenprobleme verursachen.

Hitzebehandelter Rhabarber enthält zwar deutlich weniger Oxalsäure. Trotzdem ist Vorsicht geboten: der hohe Zuckergehalt begünstigt eine Überfütterung. Auch klebrige Kompottreste am Fell können zu Problemen führen.

Rhabarber trocknen oder tiefkühlen behalten lieber die Finger weg vom Rhabarber, egal ob roh, gekocht, getrocknet oder tiefgefroren. Hunde können die Pflanze nicht sicher verdauen. Selbst wenn die absolute Giftmenge gering ist, können Magen-Darm-Beschwerden auftreten oder Nieren langfristig geschädigt werden, gerade bei älteren oder vorerkrankten Tieren.

Es gibt viele schmackhafte und unbedenkliche Leckerlis und Snacks für Hunde. Warum also das Risiko einer Vergiftung oder Unverträglichkeit eingehen?

Fazit:

Rhabarber enthält unterschiedliche Mengen an Oxalsäure, besonders viel in den Blättern. Diese Säure ist giftig für Hunde.

Roh gefütterter Rhabarber, auch Stängel oder Schale, ist tabu für Hunde. Selbst gekochter oder verarbeiteter Rhabarber aus Kompott sollte Hunden vorenthalten werden.

Besonders gefährdet für eine Vergiftung sind Welpen, kleine Hunderassen und Tiere mit bestehenden Nierenleiden.

Bei Vergiftungsverdacht immer sofort zum Tierarzt! Nur schnelles Eingreifen mit medizinischen Maßnahmen kann bleibende Organschäden verhindern.

Um Risiken auszuschließen: Hände weg vom Rhabarber! Schon kleine Mengen können Magen-Darm-Beschwerden oder langfristige Nierenschäden verursachen. Es gibt genug schmackhafte und unbedenkliche Leckerlis für Hunde!

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