Können Hunde Datteln Essen?

Können Hunde Datteln essen?

Datteln sind süße, getrocknete Früchte, die von der Dattelpalme stammen. Sie sind eine gute Quelle für Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien. In verschiedenen Teilen der Welt gelten Datteln als Delikatesse oder Erntesegen. Aber sind sie auch für unsere vierbeinigen Freunde geeignet? In diesem ausführlichen Artikel gehen wir der Frage nach, ob und wie Hunde Datteln verzehren können.

Wir werden uns zunächst einen Überblick über die Zusammensetzung und gesundheitlichen Wirkungen von Datteln verschaffen. Danach betrachten wir, ob und welche Dattelsorten für Hunde unbedenklich sind sowie angemessene Mengen und Darreichungsformen. Auch auf Anzeichen einer Dattelvergiftung und Alternativen gehen wir ein.

DattelsorteFür Hunde geeignet?Begründung
Ganze DattelnBedingtKönnten aufgrund der enthaltenen Kerne Magen-Darm-Beschwerden verursachen
Entsteinte DattelnJaKerne entfernt, daher gut verträglich
DattelpüreeJaGleichmäßige, streichfähige Konsistenz, dadurch weniger Risiko für Verschlucken größerer Stücke
FrischdattelnNeinSehr feucht und klebrig, schwer verdaulich
TrockendattelnJaGut lagerfähig und haltbar, einfaches Dosieren
Salzlake-DattelnNeinZu hoher Salzgehalt für Hunde
Xylit-DattelnNeinLebensgefährlicher Zuckeraustauschstoff für Hunde
Geschimmelte DattelnNeinGefahr von Pilzgiften

Am Ende dieses Artikels wird klar sein, unter welchen Umständen Datteln eine willkommene Ergänzung im Speiseplan Ihres Hundes sein können und wann Sie besser die Finger von den süßen Früchtchen lassen sollten.

Bestandteile und Nährwerte von Datteln

Datteln enthalten hauptsächlich Wasser und Kohlenhydrate – bei getrockneten Datteln überwiegend in Form von Fruchtzucker (Glukose, Fruktose). Außerdem liefern sie Ballaststoffe, vor allem Pektin. Hinzu kommt eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und Pflanzeninhaltsstoffen.

Makronährstoffe

Durch ihren hohen Zuckergehalt haben Datteln einen recht hohen physiologischen Brennwert: 100 Gramm getrocknete Datteln enthalten etwa 300 Kalorien. Zugleich sind sie fettfrei.

Der Anteil der Kohlenhydrate in getrockneten Datteln beträgt rund 80 Gramm pro 100 Gramm. Dabei macht Fruchtzucker mehr als 95% der enthaltenen Kohlenhydrate aus. Stärke und andere Polysaccharide sind praktisch nicht vorhanden. Der im Verhältnis zum Fruchtzuckergehalt geringe Anteil an Saccharose (Zucker, Haushaltszucker) erklärt auch den im Allgemeinen geringeren glykämischen Index von Datteln im Vergleich zu anderen getrockneten Früchten.

Mit etwa 7 Gramm pro 100 Gramm liefern Datteln eine nennenswerte Menge an Ballaststoffen, die Darmtätigkeit und Verdauung fördern können.

Mikronährstoffe

Neben den Makronährstoffen sind Datteln auch eine gute Quelle für diverse Vitamine und Mineralstoffe:

  • Vitamine: Vitamin A (als Carotinoide), Thiamin (B1), Riboflavin (B2), Niacin (B3), Pyridoxin (B6), Folsäure (B9), Vitamin E (Tocopherole)
  • Mineralstoffe und Spurenelemente: Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Selen

Speziell der Kaliumgehalt ist mit ca. 1000 mg pro 100 Gramm Datteln sehr hoch. Auch an Magnesium sind Datteln mit durchschnittlich 50-60 mg pro 100 Gramm relativ reich.

Gesundheitsfördernde Pflanzeninhaltsstoffe

Über die klassischen Nährstoffe hinausgehend enthalten Datteln verschiedene bioaktive Pflanzeninhaltsstoffe, denen positive gesundheitliche Wirkungen nachgesagt werden:

  • Phenole wie Kaffeesäure, Ferulasäure und Zimtsäure mit antioxidativer und möglicherweise entzündungshemmender sowie cholesterinsenkender Wirkung
  • Carotinoide wie Beta-Carotin (Provitamin A) – ebenfalls antioxidativ
  • Flavonoide – weitere sekundäre Pflanzenstoffe mit vielfältigen Wirkungen, unter anderem entzündungshemmend und antioxidativ

Insbesondere durch ihren Gehalt an Kalium, Magnesium und sekundären Pflanzenstoffen mit antioxidativen Eigenschaften können Datteln also in Maßen durchaus eine gesundheitsfördernde Wirkung beim Menschen entfalten. Doch wie steht es um die Verträglichkeit und Nährwerteigenschaften von Datteln beim Hund?

Sind Datteln für Hunde unbedenklich?

Prinzipiell dürfen Hunde durchaus Datteln genießen. Dennoch müssen einige wichtige Dinge berücksichtigt werden:

Verträglichkeit der Bestandteile

Alle Hauptbestandteile von Datteln, also Wasser, Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Eiweiß, Fette und die meisten Vitamine und Mineralstoffe, sind für Hunde gut verträglich. Allerdings gibt es bei einigen Details zu beachten:

Xylit: Einige Trockendatteln können geringe Mengen an Xylit enthalten, einem für Hunde giftigen Zuckeraustauschstoff. Beim Kauf von Datteln für den Hund sollte daher auf Angaben zur Xylitfreiheit geachtet werden.

Kochsalz: Teilweise werden Datteln zur besseren Haltbarkeit in Salzlake eingelegt, wodurch der Salzgehalt deutlich ansteigt. Diese Dattelvarianten sind für den Hund nicht geeignet.

Samen: Ganze Datteln enthalten einen harten Kern. Dieser Samen könnte bei empfindlichen Magen-Darm-Trakten zu Verdauungsproblemen führen. Entsteintes Dattelmus wäre hier die bessere Wahl.

Schimmelpilzgifte: Schlecht gelagerte oder bereits verschimmelte Datteln können Mykotoxine enthalten, also Giftstoffe mancher Schimmelpilze, die akut oder bei längerer Aufnahme Leberschäden hervorrufen können.

Pflanzenschutzmittel: Beim Anbau von Datteln kommen teilweise Pestizide oder andere Pflanzenschutzmittel zum Einsatz, die Rückstände auf der Frucht hinterlassen können. Am besten sollten daher Bio-Datteln gefüttert werden.

Risiken durch Überfütterung

Wegen ihres hohen Zucker- und Energiegehalts bergen Datteln in größeren Mengen Risiken. Bei Überfütterung drohen Übergewicht, Blähungen oder Durchfall.

Karies: Durch die schnelle Fermentation der Fruchtzucker können auch bei Hunden im Maul-Raum-Bereich übermäßige Säuren entstehen, die Zahnschmelz und -Substanz angreifen.

Übergewicht: Wegen der hohen Energiedichte von Datteln besteht rasch die Gefahr von Gewichtszunahme und Adipositas.

Blähungen & Durchfall: Eine zu hohe Zufuhr der leicht vergärbaren Fruchtzucker kann zu gastrointestinalen Beschwerden führen.

Diabetes: Bei bereits zuckerkranken (diabetischen) Hunden sollten Datteln wegen des hohen Zuckergehalts nur in Rücksprache mit dem Tierarzt verabreicht werden.

Die richtige Dattelsorte wählen

Nicht alle Dattelsorten eigenen sich gleichermaßen für den Verzehr beim Hund.

Entsteinte vs. Ganze: Aufgrund des enthaltenen Kerns sollten möglichst entsteinte Datteln gefüttert werden.

Trockendatteln vs. Frischdatteln: Frische Dattelfrüchte sind sehr feucht, schnell verderblich und haben eine extrem klebrige Konsistenz – daher eher ungeeignet. Trockendatteln hingegen lassen sich gut portionieren und über einen längeren Zeitraum haltbar lagern.

Salzgehalt beachten: In Salzlake eingelegte Datteln sind für Hunde nicht geeignet. Varianten ohne Zusatz von Speisesalz wählen.

Xylit meiden: Datteln können mit dem für Hunde hochgiftigen Süßstoff Xylit versetzt sein. Auf deklarierte Xylit-Freiheit ist zu achten.

Lagerung & Frische: Schimmelbefallene, ranzige oder mit Schädlingsfraß versehene Datteln müssen aussortiert werden. Korrekte, trockene und kühle Lagerung sind wichtig.

Wie viele Datteln sind für einen Hund angemessen?

Auch wenn Datteln grundsätzlich gut verträglich sind, kommt es doch auf die Menge an. Was die angemessene Füttermenge angeht, sind einige Faktoren zu beachten:

Körpergröße & Gewicht

Da der Nähr- und Energiebedarf mit zunehmendem Körpergewicht steigt, ist auch die verträgliche Dattelmenge bei größeren Hunderassen höher. Faustregeln für unterschiedliche Gewichtsklassen:

  • Kleine Hunde bis 10 kg: Max. 10-30 g Datteln pro Tag (= 1-3 Datteln)
  • Mittelgroße Hunde bis 25 kg: Max. 30-60 g pro Tag (= 3-6 Datteln)
  • Große Hunde über 25 kg: Max. 60-100 g täglich (= 6-10 Datteln)

Anderes Futter berücksichtigen

Wenn der Hund am betreffenden Tag sowieso schon andere energiereiche Leckerbissen erhält, sollte die Dattelration entsprechend verringert werden.

Konstitution & Verträglichkeit

Bei empfindlichen Magen-Darm-Trakten sind zunächst kleinste Probemengen zu testen. Hunde mit Neigung zu Durchfall oder Blähungen vertragen generell keine großen Mengen.

Alter & Gesundheitszustand

Für junge und sehr alte Hunde sowie solche mit metabolischen Vorerkrankungen sind nur kleine Dattelgaben ratsam. Bei bestehendem Übergewicht oder Diabetes mellitus sollten Datteln nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt gefüttert werden.

Wie können Hunde Datteln am besten aufnehmen?

Damit Datteln vom Hund am besten verwertet werden können und Verdauungsprobleme vermieden werden, sind einige Zubereitungstipps zu beachten:

Rohe, getrocknete Datteln am besten vorweichen

Ganze Datteln direkt aus der Packung sind selbst für Hunde mit kräftigem Gebiss nicht leicht zu kauen. Um ein Verschlucken größerer Stücke zu verhindern, sollten Trockendatteln mindestens 10 bis 30 Minuten in Wasser eingeweicht und erweicht werden. So werden sie besser gekaut und die Fruchtzucker werden langsamer ins Blut abgegeben.

Entsteinte Datteln vorziehen

Noch besser geeignet sind entsteint zerdrückte Datteln oder Dattelpüree/-mus. So kann der Hund den energiereichen Inhalt vollständig aufnehmen, ohne durch die zähen Kerne beeinträchtigt zu sein.

Nicht in Kombination mit weiteren Zuckerquellen

Wegen des hohen Dattel-Fruchtzuckers empfiehlt es sich nicht, am selben Tag zusätzlich Obst, Trockenfutter mit Getreideanteil oder andere zucker- und stärkehaltige Futterbestandteile zu reichen.

Nur in Maßen & nicht täglich

Datteln sollten immer nur in geringen Mengen und auch nicht regelmäßig täglich verfüttert werden. So werden Heißhungerattacken und Sättigungsresistenz vermieden. Einzelne Dattelrationen ein- bis mehrmals pro Woche genügen, um Abwechslung ins Speiseprogramm zu bringen ohne Nachteile für Zähne oder Verdauung.

Anzeichen einer Dattelvergiftung beim Hund

Obgleich Vergiftungserscheinungen aufgrund des Fruktosegehalts bei extremen Übermengen nicht gänzlich auszuschließen sind, ist eine direkte Toxizität von Datteln für Hunde eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher sind Magen-Darm-Beschwerden infolge übermäßiger Gabe. Folgende Symptome können ein Hinweis sein:

  • wiederholtes Erbrechen
  • anhaltende, teils blutige Durchfälle
  • deutliche Schmerzen im Bauchraum
  • allgemeines Unwohlsein
  • Appetitlosigkeit über einen Tag hinaus

Bei Auftreten mehrerer dieser Anzeichen nach der Dattelfütterung sollte umgehend ein Tierarzt zur Abklärung aufgesucht werden. In leichteren Fällen sind diätetische Maßnahmen erforderlich. In schweren Fällen mit starkem Flüssigkeits- und Elektrolytverlust durch anhaltendes Erbrechen und Durchfall kann eine Infusionstherapie notwendig werden.

Dattel-Alternativen für Hunde

Wer auf Nummer sicher gehen möchte oder einen Hund mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt hat, kann auch auf einige Alternativen zu Datteln zurückgreifen:

Hundekekse mit Karotte und Rosinen

Selbstgebackene Hundekekse mit pürierten Karotten und kleinen Rosinen sind eine Plätzchen-Alternative, die Nährstoffe und Geschmack ähnlich wie bei Datteln liefert. Durch die Bindung im Teig sind Rosinen dann auch weniger heikel.

Hagebuttenmark

Das Mark von Hagebutten enthält ähnlich wie DattelnBallaststoffe und Fruchtzucker, aber in etwas geringeren Konzentrationen. Es kann pur, gedörrt oder als Püree gefüttert werden. Frisch geerntetes Hagebuttenmark hält sich allerdings kaum länger als ein bis zwei Tage.

Bananen

Reife Bananen haben einen hohen Anteil an schnell verfügbaren Kohlenhydraten und Kalium. Sie sollten in Maßen verfüttert und am besten mit etwas Joghurt verzehrt werden, damit die darin enthaltenen Stärke gut verdaut werden kann.

Wassermelone

Wassermelonen enthalten neben Wasser und Kohlenhydraten auch Vitamin A – ähnlich dem Spektrum der Nährstoffe von Datteln also. Wichtig dabei ist, keine Kerne zu verfüttern und die empfohlene Füttermenge nicht zu überschreiten.

Fazit: Datteln in Maßen unbedenklich für Hunde

Zusammengefasst können Hunde durchaus Datteln verzehren und davon profitieren. Allerdings sollten bei Qualität, Sorte und Menge einige wichtige Punkte beachtet werden:

  • Xylit-freie sowie ungesalzene und ungeschimmelte Trockendatteln wählen
  • Entsteinte Datteln oder Dattelmus bevorzugen
  • Auf Körpergewicht, Gesundheitszustand und empfindlichen Magen des Hundes achten
  • Maximal 10-100 g Datteln pro 10 kg Körpergewicht und Tag
  • In Wasser vorgequellte Datteln langsam & portionsweise verfüttern
  • Regelmäßigen statt gelegentlichen Genuss vermeiden
  • Bei Unverträglichkeitsanzeichen Fütterung umgehend einstellen

Wenn diese Richtlinien berücksichtigt werden, können Datteln durchaus eine gesunde, wohlschmeckende Abwechslung im Speiseplan eines Hundes darstellen und ihm eine Extraportion an Nährstoffen und Vitalstoffen liefern.

Bei bestehenden gesundheitlichen Problemen des Tieres, Unsicherheiten zur Sortenwahl und Füttermenge oder beim Auftreten von Unverträglichkeitsreaktionen sollte allerdings ein Tierarzt zurate gezogen werden.

Mit ein wenig Umsicht können die süßen Köstlichkeiten aus der Wüste also auch für Hunde zu einem schmackhaften Leckerbissen werden. Durch die enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente können Datteln auf natürliche Weise zu Wohlbefinden und Vitalität des Vierbeiners beitragen. In Maßen und als gelegentliche Abwechslung dürfen sich Hunde also auch an den Power-Früchtchen erfreuen.

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